IoT vs. IoP oder wie kleine Geräte große Pannen verhindern
Internet Of Things ist keine Neuheit mehr; Einschränkung aufzuheben, dass nur Desktop-Geräte, Laptops, Tablets und Smartphones mit dem Internet verbunden werden. Immer mehr Geräte wie z.B. SmartTVs oder Lösungen für SmartHome werden angeboten und verbinden sich mit dem großen Netzwerk. Das eröffnet viele neue Möglichkeiten für den Benutzer, denn er kann von überall mit seinem Smartphone diese „inteligenten“ Geräte bedienen. Mit Geräten wie Amazon Alexa geht es sogar noch weiter. Plötzlich sprechen Sie mit Ihrem Haushalt und befehlen das Licht einzuschalten oder die Heizung herunterzuregeln.
IoP
Was ist also IoP? Die vom Author selbst erfundene Abkürzung steht für Internet of PCs. Es ist eigentlich das, was wir hatten, bevor das Konzept Internet Of Things entstanden ist. Hier möchte ich einschlagen, denn ein PC kann schnell zu einem „Thing“ werden um die Aufgabe eines „Internet of Things“-Gerät zu erfüllen.
Da IoT-Geräte im Vergleich zu einem modernen PC wesentlich weniger Leistung bringen, könnte man schnell denken, warum nicht einen alten Rechner nehmen? Klar kann man das machen, nur dann sollte man über folgende Punkte nachdenken:
- Stromverbrauch: Ältere Rechner, je nach Modell, schlucken mehr Strom. Möchte man also ein Gerät im Haushalt oder Unternehmen einsetzen, dass die Aufgaben rund um die Uhr erfüllt, sollte man an die Stromkosten denken.
- Lautstärke: Ein vollwertiger Rechner hat meistens einige Lüfter eingebaut. Wie in Punkt 1 erwähnt, verbrauchen diese ebenfalls elektrischen Strom und sind zudem laut. Gerade ältere Lüfter machen auf Grund der verschlissenen Welle (Massenträgheitsmoment) noch mehr Krach. Geräte ohne Lüfter haben dieses Problem nicht.
- Platzbedarf: Ein Raspberry Pi von der Fläche gerade mal so breit und tief wie eine Scheckkarte im Vergleich zu einem ATX-Gehäuse ist halt kleiner.
Wenn die Aufgaben des IoT-Geräts jedoch rechenintensiver sind, die Stromkosten keine Rolle spielen und ausreichend Platz zur Verfügung steht, wäre es eine Überlegung wert. Ist es dann ein IoT-Gerät oder vielleicht doch nur ein einfacher Computer, der mit dem Internet verbunden ist?
Die o.g. Aussagen mögen banal klingen, doch im unternehmerischen Umfeld wird häufiger alte Hardware eingesetzt, als oftmals angenommen wird.
PCs everywhere?
Woran erkennt man also, ob ein Gerät eher ein verstaubtes System oder die perfekte Harmonie zwischen Hardware und Software darstellt?
Man erkennt es am besten, wenn eine Fehlermeldung an diesem Gerät auftaucht. Hier ein typisches Beispiel:
Quelle: https://dev.scoutman.at/2015/05/der-geldautomat-mit-dem-bluescreen/#more-560
Dieser Bluescreen-Fehler kommt von Windows XP. Vielleicht fällt Ihnen jetzt schon auf, dass dieses Bild von Mai 2015 stammt. Seit dem Jahr 2014 wurde Windows XP offiziell von Microsoft abgekündigt.
Aufgaben eines IoT-Gerätes
Ist ein Bank-Automat überhaupt ein IoT-Gerät? Schwer zu sagen. Für mich ist es ein Gerät mit einer begrenzten Zahl an Aufgaben. Windows XP mag zwar trotz des Alters mit zusätzlicher Software die Aufgaben abdecken, aber es kann viel mehr! Wahrscheinlich lässt sich sogar Counter Strike installieren, aber wozu?
Ein System mit mehr „Features“ ist in der Regel anfälliger. Windows XP ist für solche Aufgaben nicht ausgelegt. Es ist ein Desktop-System für Benutzer, womit verschiedene bürobezogene Aufgaben abgewickelt werden. Zu seiner Zeit hat es dies halbwegs gut abgedeckt.
Der „XP-Zombie“ lebt also noch mind. bis 2019 weiter, weil sämtliche Banken und Regierungen Geld an Microsoft gezahlt haben, damit es am Leben gehalten wird, statt eine moderne Lösung in Betracht zu ziehen.
Im Folgendem eine Anleitung für XP Nutzer, die wieder Updates haben möchten. Der Update-Kanal, der von diesen Institutionen finanziert wurde, kann von Orthonormal-Nutzern mitangezapft werden:
https://www.youtube.com/watch?time_continue=37&v=BVDkorPtWms
Das ist in unserer Gesellschaft mit den heutigen Geräten ein riesiges Problem. Windows wird heutzutage für so gut wie alles eingesetzt und seitdem haben die Systemfehler heftig zugenommen. Ist Microsoft an der schlechten Qualität der Software schuld? Nein, es ist schlichtweg das falsche Betriebssystem für solche Geräte.
Falls Sie glauben, dass sich das speziell auf Bankautomaten beschränkt, hier noch ein Beispiel aus dem Digital Signage-Bereich:
https://www.dotkam.com/2007/05/03/windows-xp-screensaver-on-time-square-nyc/
Quelle: Dotkam
Leider habe ich dazu keine Bilder zum zeigen, aber beim Rewe-Markt und am Frankfurter Flughafen Terminal 2 habe ich vor kurzem Bluescreens gesehen. hier ist noch ein Video:
https://www.youtube.com/watch?v=bmnWBcrfl24
Quelle: DJLaunchStar
Es ist unglaublich wie Windows die ganze Welt der Geräte um uns herum beherrscht. Warum machen das die Firmen so? Es gibt Systeme für genau bestimmte Anwendungen, aber warum immer mit Windows?
Die Antwort liegt in der IT-Ausbildung. Wer irgendwie in der Informationstechnolgie-Branche eine Ausbildung macht, bekommt sozusagen beigebracht, dass die IT-Welt hauptsächlich Windows ist. Inzwischen ist das nicht mehr so dramatisch wie vor 10 Jahren, aber es existiert eine große Menge an Menschen, die in der EDV nie über den Tellerrand geschaut haben. Diese sitzen heute in Firmen und entscheiden über die IT-Infrastruktur, nicht immer zum Vorteil der Firma. Für Jemanden, der sich mit der Informationstechnologie beschäftigt, ist das ein riesiges Defizit, denn alternative Betriebssysteme mit neuen Konzepten sind groß im Kommen. Dank Linux sind Alternativen wie Android entstanden, die inzwischen einen großen Marktanteil beherrschen.
Was sollte man also machen, um ein smartes Gerät zuverlässiger zu gestalten und was hat IoT damit zu tun?
Aufgaben eines IoT-Gerätes
Geräte die ein paar kleine Aufgaben ausführen, brauchen nicht die Leistung eines Heimrechners. Man sollte also analysieren, was man von der Hardware-Seite wirklich braucht. Hat man dies ermittelt, kommt im zweiten Schritt das Betriebssystem mit der Software.
Kommen wir nochmal auf das einfache Beispiel Digital Signage zurück. Wir haben ein Gerät, was auf einer großen Tafel Werbung anzeigen soll. Es muss diese einfach nur flüssig abspielen. Es gibt also keine Interaktion mit den Zuschauern, was dieses Auslegungsbeispiel sehr einfach macht.
Ein kleiner Computer, der HD-Inhalte abspielen kann, sehen Sie unter folgendem Link:
https://www.raspberrypi.org/products/raspberry-pi-3-model-b/
und ein großes robustes Display wie dieses hier:
https://eneo-security.com/de/vm-uhd55m.html
Noch ein HDMI-Kabel und schon haben Sie die Hardware. Jetzt brauchen Sie nur noch Software, die solche Inhalte abspielt.
Software für IoT
Das schöne an dem Prinzip Unix ist, dass die damals geschriebenen Programme wirklich nur eine Aufgabe hatten und diese besonders effizient erfüllten. Linux profitiert auch heute noch von diesen Tools. So kann man mit OpenSource-Software ein Betriebssystem bauen, was für genau eine kleine Handvoll von Aufgaben geeignet ist. Das ist auch der Grund für die Vielfalt an Linux-Distros. Man kann etwas ganz neues bauen oder was ähnliches nehmen, reduzieren oder erweitern. Da gibt es keine Grenzen.
Zurück zum Digital Signage Beispiel: Man nimmt ein Raspbian als Betriebsystem und installiert den Video Looper von Adafruit:
https://www.raspberrypi.org/downloads/
https://learn.adafruit.com/raspberry-pi-video-looper/overview
Und man hat mit dem Raspberry Pi ein Gerät, was man an das Display anschließt und mit einen USB-Stick mit Videos versorgt. Bei dem OS gibt es nur ein Terminal, bei dem nicht mehr eingegriffen werden muss. Es existiert kein Desktop und keine Möglichkeit Counter Strike zu installieren. 🙂
Das ist ein Beispiel von einem IoT-Gerät, was nur eine Aufgabe, aber ordentlich, erfüllt. Es hat wenig Software, verbraucht dadurch weniger Energie und ist weniger anfällig als ein vollwertiger PC mit einem reisigen komplexen OS.
Und so könnte es auch bei Bankautomaten aussehen: Ein OS was nur Hardware steuert, die Geld ausgibt und das Handy auflädt. Kann es nicht mehr, können ungebrauchte Komponenten keinen Ärger anrichten.
Fazit
Unsere Welt ist im Umbruch. Statt Hardware auf großen Computern zu bündeln, übernehmen kleinere Geräte alte und neue Aufgaben, die das Leben des Menschen einfacher und schöner machen. Natürlich kann nicht alles mit IoT gelöst werden. Desktop-Rechner, Laptops, Smartphones, Tablets und Server wird es weiterhin geben. Doch die clevere Auslagerung der Aufgaben um Geräte „smarter“ zu machen ist im Gange.
Durch eine effiziente Auslegung der Hardware- und Software-Komponenten werden in Zukunft unsere Geräte noch effizienter, zuverlässiger und „smarter“.
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